Was ist Adipositas?

Adipositas gilt heute als chronische Erkrankung. Der K?rper lagert dabei zu viel Fett ein. 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】izinisch wird sie ab einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 diagnostiziert und stellt ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem dar. Sie erh?ht das Risiko für zahlreiche Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Leiden, bestimmte Krebsarten, aber auch für Gelenkprobleme und psychische Erkrankungen. Seit 2020 wird Adipositas als eigenst?ndige chronische Erkrankung anerkannt, zuvor galt sie nur als Risikofaktor für die genannten Erkrankungen.

Im Jahr 2024 lebten weltweit rund 43?Prozent der Erwachsenen mit Mehrgewicht, darunter 16?Prozent mit Adipositas. Besonders alarmierend: Seit 2022 gibt es erstmals weltweit mehr adip?se Kinder und Jugendliche als untergewichtige.

Wie ist es dazu gekommen?

Unsere Umwelt und unser Lebensstil haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch ver?ndert. Hochkalorische Lebensmittel sind jederzeit verfügbar, k?rperliche Arbeit nimmt ab, Bewegung wird weniger – viele T?tigkeiten finden heute im Sitzen statt. Die Energiezufuhr übersteigt dauerhaft den Verbrauch. Gleichzeitig ist unser K?rper noch immer auf das ??berleben“ in Zeiten des Mangels programmiert: Er speichert Energie in Form von Fett und gibt sie nur ungern wieder her.

Welche Rolle spielt die Genetik beim Zunehmen?

Viele denken: ?Man muss sich nur zusammenrei?en.“ Aber so einfach ist es nicht. Genetik spielt eine wichtige Rolle. In den meisten F?llen liegt jedoch nicht eine einzelne genetische Ursache vor, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus Genetik, Umweltfaktoren und Verhalten. Sogar Vorlieben für bestimmte gesunde oder ungesunde Nahrungsmittel, oder ob wir uns gerne sportlich bet?tigen, liegen in unseren Genen. Heute sind mehrere hundert Genvarianten bekannt, also kleine individuelle Ver?nderungen in den Genen, die einen unterschiedlichen Einfluss auf das K?rpergewicht nehmen k?nnen. So passiert es, dass manche Menschen trotz ?hnlichen Lebensstils schneller zunehmen als andere. Bis zu einem gewissen Ma? k?nnen wir unsere genetische Veranlagung beeinflussen, indem wir beispielsweise versuchen, schlechte Ern?hrungsgewohnheiten zu ver?ndern. Meistens fallen wir nach kurzer Zeit aber wieder in alte Muster zurück, vor allem da wir in einer stark Adipositas-f?rdernden Umwelt leben.

In sehr seltenen F?llen liegt ein genetischer Defekt vor. Auch eine – ebenfalls seltene - Resistenz gegen das Hormon Leptin kann ?bergewicht f?rdern.

Warum ist Abnehmen so schwer – und warum kommt das Gewicht oft wieder?

Langfristig schlank zu bleiben, erfordert daher mehr als Disziplin: Der K?rper ?merkt“ sich das alte Gewicht und strebt aktiv danach zurück.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Personen mit einem BMI über 30 ihr Mehrgewicht nicht dauerhaft durch eine Di?t loswerden k?nnen. Bei einer Di?t versucht der K?rper, die verlorene Energie wieder zurückzuholen. Er senkt den Ruheumsatz, also den Kalorienverbrauch des K?rpers im aboluten Ruhezustand, und steigert das Hungergefühl. Dieser Mechanismus ist tief im Stoffwechsel verankert und war früher überlebenswichtig. Heute führt er dazu, dass viele Menschen nach dem Abnehmen wieder zunehmen – manchmal sogar noch mehr als vorher. Diesen Effekt nennt man Jo-Jo-Effekt. Er tritt h?ufig bei sogenannten Crash-Di?ten verst?rkt auf, bei denen man in sehr kurzer Zeit viel Gewicht verliert. In wissenschaftlichen Studien hat man herausgefunden, dass der Ruheumsatz noch Jahre sp?ter deutlich niedriger ist und die Betroffenen deshalb wieder schnell an Gewicht zunehmen.

Was kann nun die sogenannte ?Abnehmspritze“?

Ein gro?er Fortschritt in der Adipositastherapie ist die medikament?se Behandlung mit sogenannten GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie Semaglutid. Dieses 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikament wirkt wie ein natürliches Hormon, das nach dem Essen ausgeschüttet wird. Es signalisiert dem Gehirn: ?Du bist satt.“

Semaglutid wirkt auf mehreren Ebenen: Es hemmt das Hungergefühl im Gehirn, auch Hei?hungerattacken werden seltener. Es verlangsamt die Magenentleerung, was auch zur S?ttigung beitr?gt, und es verbessert die Blutzuckerregulation nach dem Essen.

Studien zeigen: Mit einer w?chentlichen Injektion bis maximal 2,4?mg Semaglutid k?nnen Betroffene im Schnitt etwa 15 Prozent ihres K?rpergewichts verlieren. Dabei scheint die Wirkung bei einem hohen BMI st?rker zu sein als bei einem niedrigen BMI.

Gibt es Nebenwirkungen?

Ja, wie bei jedem 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikament. Die Abnehmspritze darf deshalb nur unter ?rztlicher Verordnung eingenommen werden. Die h?ufigsten Nebenwirkungen sind Verdauungsst?rungen wie Durchfall, Erbrechen oder ?belkeit. Diese Beschwerden treten meist am Anfang auf und lassen mit der Zeit nach. Ernstere Nebenwirkungen sind sehr selten.

Wie lange muss man die Spritze nehmen?

Die Wirkung h?lt nur an, solange das 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikament regelm??ig eingenommen wird. Wird es abgesetzt, kehren Appetit und Gewicht oft zurück. Heute gehen wir davon aus, dass Adipositas eine chronische Erkrankung ist – also nicht heilbar. Das bedeutet: Viele Menschen brauchen eine langfristige oder sogar lebenslange Behandlung.?

Gibt es auch neue 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikamente?

Ja. Seit 2024 ist mit Tirzepatid ein weiterer Wirkstoff auf dem Markt. Dieser kombiniert die Wirkung des GLP-1 mit einem ?hnlich wirksamen zweiten Hormon, dem GIP. Der Kombinationswirkstoff unterdrückt das Hungergefühl, regt aber durch GIP noch st?rker die Insulinproduktion an. In klinischen Studien war die Wirkung auf Blutzucker und Gewicht st?rker als bei Semaglutid.

Zudem wird intensiv an Kombinationen mit weiteren Substanzen geforscht, die Fett-, Energie- und Zuckerstoffwechsel positiv beeinflussen, aber aktuell noch nicht zugelassen sind.

Und reicht die Spritze allein aus?

Nein. Die 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikamente helfen beim Einstieg – aber entscheidend ist der Lebensstil. Damit das Gewicht dauerhaft reduziert bleibt, müssen neue, gesunde Gewohnheiten fest im Alltag verankert werden. Dazu geh?ren vor allem eine ausgewogene Ern?hrung und mehr Bewegung. Entscheidend ist aber, dass diese Umstellung mithilfe der Abnehmspritze viel h?ufiger gelingt.???

Was erforscht die Universit?tsmedizin Augsburg konkret?

Adipositas ist ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes, bei dem der K?rper zun?chst die F?higkeit verliert, auf das Blutzucker-senkende Hormon Insulin zu reagieren. In der Folge schüttet die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin aus, um die rückgehende Wirkung auszugleichen. Da Adipositas zun?chst durch eine Zunahme der Fettmasse charakterisiert ist, interessierte uns in Augsburg die Frage, ob Fettzellen direkt mit der Bauchspeicheldrüse kommunizieren k?nnen, um die Insulinproduktion anzukurbeln. Wir konnten zeigen, dass dies tats?chlich m?glich ist: Fettzellen senden sogenannte extrazellul?re Vesikel aus – winzige Bl?schen, die Eiwei?e, Fette oder genetische Informationen enthalten. Diese Vesikel k?nnen die Funktion der Bauchspeicheldrüse beeinflussen – etwa die Insulinproduktion steigern oder ver?ndern.

Ziele unserer Forschung sind: neue Therapieans?tze zu entwickeln, z.?B. durch gezielte Beeinflussung dieser extrazellul?ren Vesikel, die Frühzeichen für Diabetes noch früher und genauer zu erkennen sowie Wirkungen und Nebenwirkungen neuer Adipositas- und Diabetes-威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikamente noch besser zu verstehen.